Letzte Woche
stand für uns schon unser Zwischenseminar in San Jose auf dem Programm. Weil
wir nur sechs Kolping-Freiwillige in Costa Rica und Umgebung sind, mussten wir
am Seminar einer anderen Organisation teilnehmen.
Also haben wir uns letzten Dienstag nach einem ausgiebigen
Frühstück mal wieder auf den Weg nach San Jose gemacht. Wir, das waren diesmal
Michel, Ramona, Leo, Pascal und ich. Debbie, die sechste im Bunde, war leider
mit ihren Eltern unterwegs und konnte deswegen nicht an unserem Seminar teilnehmen.
In San Jose
angekommen haben wir uns direkt auf den Weg zu unserem Hostel gemacht und uns
dort mit dem Leiter der Organisation zum Abendessen getroffen.
Mittwoch ging dann das eigentliche Seminar los. Mit 25
anderen haben wir uns in einem kleinen Seminarraum zusammengesetzt und
Vorstellung über die einzelnen Projekte gehört. Das war wirklich interessant,
mitzubekommen, was die anderen die letzten sechs Monate gemacht haben. Und von
unseren „ungewöhnlichen“ Projekten waren alle sehr begeistert. ;)
Freitag ging es in der gleichen Runde weiter. Freitag und
Samstag hat unsere Gruppe jedoch noch ein wenig Zuwachs von Freiwilligen aus
der ganzen Welt bekommen, die aber dementsprechend nicht mit dem „weltwärts-Programm“
in Costa Rica sind. Da haben wir uns dann vor allem mit einem Rückblick auf die
letzten sechs Monate und einem Blick in kommenden sechs Monate beschäftigt.
Samstag haben wir uns zum Abschluss in einem sehr schönen
Park in San Jose getroffen. Hier war die Aufgabe ein Projekt in den kommenden
sechs Monaten zu planen. So wollen Michel und ich sehr gerne ein Zirkuscamp mit
den Kids machen. Jetzt hatten wir schon einmal Gelegenheit uns Gedanken über
Programm, Finanzierung und Organisation zu machen.
Die Abende standen zur freien Verfügung. So waren wir ein
bisschen bummeln, haben immer groß und lecker gegessen und uns mit den anderen
Freiwilligen getroffen.
Da das Seminar Samstag schon mittags zu Ende war, haben
Ramona und ich uns danach auf den Weg zu einer Mall gemacht, die ein bisschen
außerhalb von San Jose liegt. Von anderen haben wir gehört, dass sie wohl so
toll sein soll. Aber für uns war es wie eine andere Welt, als hätte man uns
kurzerhand nach Europa zurück oder nach Amerika geflogen. Die Menschen dort
hatten für uns nichts mit den Ticos zu tun, die wir bisher kennenlernen durften
und auch sonst haben wir die Mentalität Costa Ricas stark vermisst. Das war
wirklich unglaublich, wie man mitten in San Jose auf so eine „andere Welt“
stoßen kann…
Auf unserem Rückweg in die Stadt standen wir dann lange im
Stau, weil die Leute die Straßen blockiert haben, weil am Sonntag Wahlen in
Costa Rica waren. Da war schon Samstagabend einiges los auf den Straßen von
Costa Rica! Überall standen Menschen mit Fahnen und T-Shirts ihrer Partei, um
Werbung zu machen. Und am Sonntag war das alles noch stärker spürbar. Wir haben
uns ein wenig an die Weltmeisterschaft in Deutschland erinnert: durch die ganze
Stadt sind hupende Autocorsos gefahren geschmückt mit Fahnen und Schildern.
Diese Wahlen waren sehr wichtig für die Ticos. So haben
viele gehofft, dass es zu einem Wechsel in der Politik kommt, da viele mit der
jetzigen Regierung nicht besonders zufrieden waren. Viele kritisieren zum
Beispiel die immer stärker werdende Privatisierung in Costa Rica oder das
Bildungssystem.
Und sie haben Recht behalten: In Costa Rica muss eine Partei
40% der Stimmen bekommen, um regieren zu können. Erreicht keine Partei die
Anzahl der Stimmen, kommt es zu einer Stichwahl zwischen den beiden stärksten
Parteien. Und genau so ist es gekommen. Neben der im Moment regierenden Partei,
hat es eine bisher eher kleine Partei, die aber für viele einen Wechsel der
Politik bedeutet, als Zweitstärkste ins Rennen der Stichwahl geschafft. Es
bleibt also bis April weiter spannend!!
Von alledem haben wir aber gar nicht so viel mitbekommen,
weil für uns am Freitag ein Ausflug zum
Vulkan Poas mit dem Leiter des Seminars auf dem Programm stand. Obwohl es der
am stärksten besuchte Nationalpark Costa Ricas ist und eine Menge Touristen das
gleiche Ziel wie wir hatten, war es trotzdem ein wirklich schöner Ausflug! Der
Poas ist ein noch aktiver Vulkan in der Nähe von San Jose. Oft ist er von
Wolken verhangen, aber von einem auf den anderen Moment reist diese Wolkendecke
auf und man hat einen tollen Blick auf Krater des Vulkans!
Nach einem leckeren Picknick ging es für uns dann zurück in
die Hauptstadt und von da aus weiter mit dem Bus in die Heimat. Mal wieder
lange Busfahrten, aber gelohnt hat es sich auf alle Fälle!
Insgesamt war das Zwischenseminar ein kleiner Luxusausflug
für uns mit warmen Wasser, viel Essen, kleinen Shoppingtouren und Ausflügen.
Das waren wir schon gar nicht mehr gewöhnt und sind sehr froh jetzt wieder in
unserem geliebten Perez im Circo Fantazztico zu sein!
wirklich interessierte Seminarteilnehmer! |
fleißige Planung |
ein schöner Platz in San Jose |
noch ein schöner Platz in San Jose! So beeindruckend! |
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